Sunday, 2 September 2012

Sonntag/Sunday 2.9


english below.

Sonntag 2.9.

Es gibt zwei Gründe, aus denen ich mich eine Woche auf dem Blog nicht gemeldet habe. In der Woche ist stimmkünstlerisch nicht viel erwähnenswertes passiert. Aber der wichtigere Grund besteht darin, dass mein Computer am Dienstag den Geist aufgegeben hat und erst seit Freitag wieder einigermaßen funktioniert. Die Festplatte wollte nicht mehr starten. Und mit der neuen Festplatte war es sehr schwierig die Daten zu übertragen. Zwischendurch sah es so aus, als ob meine Aufnahmen von hier alle verloren wären. Was für eine Aufregung! Na ja, am Ende war (fast) alles gut.
Diese Woche war geprägt von mehreren Ausflügen. Montag nach Tamsui in den Norden von Taipei, wo der Fluss Tamsui in einem großen Delta ins Meer fließt. Ein Ort, der von Taiwans Kolonialgeschichte geprägt ist und noch über eine ganze Reihe von europäischen Bauten verfügt. Hier der Eingang zum Fort Hobe, entworfen von einem deutschen Architekten.  


Mittwoch nach Hsinchu, wo ich den südafrikanischen Taoismuskenner  James Edwards besucht habe. Sehr angenehmer Tag mit guten Gesprächen, u.a. über ein Boot, das die Ureinwohner von Taiwan schon vor gut viertausend Jahren gebaut haben und das von der Geschwindigkeit her alles in den Schatten stellte, was in Europa bis ins 20. Jahrhundert gebaut wurde. Die Boote führen bis zu 20 Knoten. Damit gelangten sie von hier nach Australien, Neuseeland und die Südseeinseln. James Edwards Plan ist es, dieses Boot nachzubauen.
Freitag ein Ausflug nach Keelung im Osten, wo eine große Zeremonie zum Vollmond des Geistmonats stattfand. Das ist sowohl für die Daoisten als auch für die Buddhisten ein wichtiger Tag. Die Geister, die in diesem Monat auf die Erde können, werden mit Speisen begrüßt die man mit Räucherstäbchen drapiert. Eine ähnliche Zeremonie gab es am Vormittag auch hier im TAV, mit den Mitarbeitern und einem Tisch voller Essenssachen vor dem Eingang.


Gestern Abend wieder eine  Performance: Der französische Künstler Sebastien Szczyrk hat mit dem Computer live gemalt und dabei selbst gemachte Soundscapes abgespielt.. Nicht so mein Ding. Ich sehe immer den Computer, nicht den Künstler und nicht die Kunst. Das Neue an dieser Art des Malens ist wohl, dass hier nicht nur das Motiv auf dem Gemälde eine Illusion ist, sondern auch das Material, mit dem es hergestellt wird. Es gibt keine Leinwand, keine Farben, der Prozess des Malens und der Zerstörung des Ergebnisses wird um ein vielfaches beschleunigt. Nichts bleibt. Außer der Prozess, könnte man, besonders als Performancekünstler sagen. Ja, aber es gibt keinen Körper, mit dem der Prozess durchlebt wird und mein Körper fühlt keinerlei Tendenz, auf den Prozess selbst zu reagieren. Ich war durchgehend unbeteiligt und habe die Geschichte, die da vielleicht erzählt wurde, nicht gesehen. Das ist bestimmt auch eine Frage des Alters. Leute, die von Kind auf mit den digitalen Medien aufgewachsen sind, erleben die Verbindung wahrscheinlich anders.

Sunday, 02.09.

There are two reasons why I have not reported on the blog for a week. During these days there was not much about vocal art happening. But the more important reason is that my computer has given up the ghost on Tuesday and only since Friday works again. The hard drive would not boot. And with the new hard drive, it was very difficult to transfer the data. In between, it looked as if my recordings from here would all be lost. What a fuss! Well, at the end everything went (almost) well.
This week was marked by several excursions. Monday to Tamsui in the north of Taipei, where the Tamsui River flows in a large delta into the sea. A place that is dominated by Taiwan's colonial history and still has a number of European buildings. Above the entrance to Fort  Hobe, designed by a German architect.  Photo 1:
Wednesday to Hsinchu, where I visited the South African Expert in Taoism James Edwards. Very pleasant day with good conversation, including about a boat built by the aborigines of Taiwan before some four thousand years and that in terms of speed put everything in the shade, that was built in Europe until the 20th Century. The boats run up to 20 knots. They went from here to Australia, New Zealand and the Pacific islands with it. James Edwards plan is to replicate this boat.
Friday, a trip to Keelung in the east, where a grand ceremony at the full moon of the month of ghosts took place. This is for both the Taoists and Buddhists an important day. The spirits that can arrive during this month on earth, are welcomed with food draped with incense. A similar ceremony took place in the morning of the same day here in the TAV, with the staff of the centre and a table full of food stuff in front of the entrance. Photo 2.
Yesterday evening a performance: The French artist Sebastien Szczyrk painted live with the computer while playing selfmade soundscapes .. Not really my thing. I always see the computer, not the artist, not the art. The novelty of this kind of painting is probably that not only the subject of the painting is an illusion, but also the material with which it is produced. There is no canvas, no colors, the process of painting and the destruction of the result is accelerated by a multiple. Nothing remains. Besides the process, you might say especially as a performance artist. Yes, but there is no body with which the process is connected and my body feels no tendency to react to the process itself. I was consistently uninvolved and the story that was told there wasn´t  not be seen by me. That is certainly a question of age. For people who have grown up from childhood with the digital media experience, the connection and the experience may be different.

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