Wednesday, 6 April 2022

Conversation with my Voice No 1

 

Eine Stimmperformance am 5. April 2022

 

Material:

Eine aktuelle Tageszeitung

Papier DinA4

Filzschreiber

Klebeband

Uhr/Timer

Tisch/Stuhl

 

Aktion:

1. Ich war mehrere Stunden in dem Raum, in dem die Performance an dem Tag stattfand. Ich lese die Tageszeitung und schreibe Überschriften/Stichworte, die mich ansprechen, auf DinA4 Blätter und hänge sie an die Wand. Ich richte den Raum ein und bringe meine Stimme in Bewegung. Ich schreibe Stichworte auf, die mir in den Sinn kommen und die mit meiner aktuellen inneren Situation und meiner körperlichen Verfasstheit zu tun habe. Auch diese Stichworte hänge ich an die Wand. Die Begriffe aus den beiden Gruppen hängen getrennt voneinander.



2 Die Stimmperformance bestand aus drei Phasen (10 min.),in denen ich vor der Wand mit den Begriffen stehe und mein Stimme in Aktion bringe. Die drei Phasen heißen:

    -   Die Leiter

    -   Der Weg

    -   Das Feld

Die Begriffe habe ich jeweils vor Beginn der Phase ebenfalls auf Papier an die Wand geklebt.

Nach der stimmlichen Aktion gab es ein Gespräch mit dem Publikum, das integraler Bestandteil der Performance ist. Die thematische Ausrichtung ergab sich aus den Beiträgen der Zuhörenden. Mein Interesse ist, ob zwischen der Stimmaktion und dem Hintergrund der Begriffe und Stichworte ein Zusammenhang entstanden ist.



Dauer:   Vorbereitung im Raum ca. fünf Stunden.

Stimmaktion ca. 40 Minuten, längere Versionen sind vorstellbar.

Gespräch ca. 45 Minuten.

 

Die Performance am 5. April 2022:

Ein Video mit ein paar Eindrücken der ersten Performance findet sich hier:

https://vimeo.com/696626879

 

Begriffe:

-   Allgemeine Situation: status quo ante, freiwillige Isolation, Impfpflicht, Trauer in Butscha, "Ich habe mich geirrt, Energie-Embargo, 10000000 Flüchtlinge, Goldrausch, teure Flüge, 9-für-90-Ticket, Weltklimarat, Windkraftausbau, Ungarn/Serbien

-   Persönliche Situation: status quo ante, Diversität, Energie-Embargo?, Beschwörung, Benefiz, Trauer, Humanität, Premiere, Recherche, Zurückhaltung, Verwringung, Erdung, Flake, alte Muster, Schwerkraft, Trägheit, Impuls, Motivation,

 


 














Monday, 14 February 2022

New Hidden Art

English below!

Am 13. Feb. 2022 fand in der Tanzfaktur in Köln eine Solidaritätsaktion für die Ukraine statt, organisiert von Mariana Sadovska, der Theatergruppe Futur 3 und der Tanzfaktur. 

Das war eine sehr gute, starke Aktion mit verschiedenen Künstler*innen und Musiker*innen und einigen Interviews mit Kunstschaffenden aus der Ukraine, von der Krim, aber auch aus Russland und Belarus. Ein wichtiges Zeichen der Solidarität! Eine Dokumentation der Veranstaltung wird es bald im Netz geben, dann werde ich hier den link mitteilen.

Ich habe dabei einem Text eines ukrainischen Autors meine Stimme geliehen. 

Und außerdem hat mir die Veranstaltung Gelegenheit gegeben, mal wieder eine Hidden Art Aktion zu machen. 


Ich habe eine meiner Schreibfolien, mit denen man mit Wasser schwarz Zeichen aufbringen kann, an die Wand neben der Tribüne gehängt und mehrmals das Wort Frieden in deutsch und ukrainisch geschrieben. Immer wieder gewartet, bis die Schrift sozusagen verdunstet war und wieder neu geschrieben. Das geschah während der gesamten Aktion, die gut zwei Stunden dauerte.





Die Aktion fand zwar mitten in der Öffentlichkeit dieser Veranstaltung statt, aber soweit ich das beurteilen kann, ist sie kaum jemandem aufgefallen. Hidden Art at its best! Die interessante künstlerische Frage dahinter ist, ob dieser Arbeit mit dem Wort Frieden trotzdem einen Einfluss auf den Raum und  die Stimmung ausgeübt hat. Ob es Menschen gibt, die sich ohne diese Aktion anders gefühlt hätten. (Für mich stimmt das natürlich, aber ich wusste ja auch von der Aktion!!) 

Ich glaube (ein künstlerischer Glaubenssatz), dass ein Wort, das im Raum erscheint, als geschriebenes oder gesprochenes, den Raum mit seiner Atmosphäre ändert und prägt - auch für diejenigen, die es nicht lesen oder hören.  Und wie bei allen (künstlerischen) Glaubenssätzen geht es nicht darum, ihn irgendwie zu beweisen, sondern auf dem Fundament seiner angenommenen Geltung zu handeln. Und dann sehen/hören, was passiert.

Im Zusammenhang mit dieser Aktion habe ich ein paar Tage später einen kurzen "Ruf nach Frieden" aufgenommen, der hier zu hören ist: 

https://soundcloud.com/stimmfeld/peace-a-chance-1wav?si=41c2ba680eb14246ac7672f97c0d245a&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing



On 13 Feb. 2022, a solidarity action for Ukraine took place at the Tanzfaktur in Cologne, organised by the great Ukrainian singer Mariana Sadovska, the theatre group Futur 3 and the Tanzfaktur.

It was a very good, strong event with different artists and musicians and some interviews with artists from Ukraine, Crimea, but also from Russia and Belarus. An important sign of solidarity!

I lent my voice to a text by a Ukrainian author. 

And the event also gave me the opportunity to do a Hidden Art Action again. 


I hung one of my writing sheets, with which you can draw black characters with water, on the wall next to the tribune and wrote the word Peace several times in German and Ukrainian. I waited again and again until the writing had evaporated, so to speak, and wrote it again. This was done during the entire action, which lasted a about two hours.



The action took place in the middle of the audience of this event, but as far as I can tell, hardly anyone noticed it. Hidden art at its best! The interesting artistic question behind this is whether this work with the word peace nevertheless had an impact on the space and the mood. Whether there were people who would have felt differently without this action. That's true for me, of course, but I knew about the action!

I do believe (= part of my artistic belief system) that words which emerge in space - verbally uttered or written - have an impact on the space and its atmosphere - even for those present who don´t read or hear it. And like for all (artistic) doctrines, it is not about prooving it but to act in accordance with them or using them as the fundament of actions. And then see/hear what happens.

In the context of this action I have recorded a "call for peace" that you can find here:

https://soundcloud.com/stimmfeld/peace-a-chance-1wav?si=41c2ba680eb14246ac7672f97c0d245a&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing